4. Neubeginn

… und neue Wege

Erst Ende der 40er kommt es wieder zu einem Neubeginn. Wieder sind viele Aktive im Krieg geblieben. Doch in der Folgezeit blüht der Verein so richtig auf. Und so kann der Verein 1954 beim 50-jährigen Jubiläum auf 62 aktive Sänger schauen, in einem Dorf mit damals 700 Einwohner. Zwei Gründungsmitglieder erleben noch dieses Fest, …….

Doch die folgenden 20 Jahre werden zu schwierigen Jahren. Das Vereinsleben allgemein wird vor allem von der Jugend kritisch gesehen. Verbesserte Verkehrsverhältnisse, das Auto bringen die Menschen zur Freizeitgestaltung nach Karlsruhe und Rastatt. Der Fernsehapparat wird zum Feierabendpartner. Die Jugend sucht neue Musik und liebt die Texte in englischer Sprache. Beim Gruppenfoto zum 70-jährigen Vereinsjubiläum 1974 sieht man, dass die Aktivenzahl um die Hälfte zurückgegangen ist und einen 20-jährigen wird man vergeblich suchen. Es wird noch einmal zu einem großen Fest mit über 20 Gastvereinen. Doch es bildet zugleich das Ende des Männerchores. Zwar steigt die Mitgliederzahl wie bei jedem Jubiläum, doch es sind keine Aktiven. Es wird immer schwieriger die Stimmen ausreichend zu besetzen. Die Verwaltung entschließt sich darum zur Gründung eines gemischten Chores, der am 19.10.1974 zum ersten Mal probt. 1978 kommt es mit einem Kirchenkonzert zur ersten großen Bewährungsprobe. Es folgt 1979 das 75-jährige Jubiläumsfest. Mit großem Festumzug durch Würmersheim und mit über 20 Gastvereinen wird es wieder zu einem besonderen Ereignis für die Würmersheimer.

Es folgen das 80-jährige und das 90-jährige Jubiläum. 1991 nimmt man an der 1000 Jahrfeier von Durmersheim teil. Man singt im Chor des Singspiels mit, bei dem die Durmersheimer Geschichte erzählt wird und mit einem viel beachteten Marketenderwagen ist man Teilnehmer beim historischen Umzug.

1992 kommt es zu einem bedauerlichen Ereignis. Der Verein muss „Die Sonne“ (heutige Pizzeria), die seit der Gründung das Probenlokal war, nach vordergründigen Differenzen mit dem neuen Pächter, verlassen. Das Gemeindezentrum wird zur neuen Heimat des Chores. Doch wie bei fast allen Chören wird der fehlende Nachwuchs immer mehr zum Problem. Der Chor wird immer älter, junges Blut kommt nur vereinzelt nach und so entschließt man sich im Trend der Zeit einen zweiten, einen jungen Chor zu bilden. 1997 wird „Ton ab“ gegründet. Ein Chor, der mit Rhythmus, Bewegung, mit ausländischen Liedtexten (Schwerpunkt: englisch) schon bald in der Gegend für Aufsehen sorgt. Er soll dafür sorgen, dass das, was 1904 begonnen wurde, vielleicht das 125-jährige feiern kann. Und an das 150-jährige wurde auch schon gedacht: 2003 wird als jüngstes Kind ein Kinderchor geboren.